Die erste Exkursion des Regionalverbandes Schwarzwald-Baar in diesem Jahr führte zum Atelier des Künstlers Klaus Ringwald in Schonach. Klaus Ringwald gilt als einer der profiliertesten Bildhauer in Deutschland aber auch im internationalen Bereich. Er lebte von 1939 bis 2011 und war seit 1969 als freischaffender Künstler in Schonach tätig.
Sein umfangreiches Lebenswerk wird von einer Stiftung, die der Künstler selbst ins Leben gerufen hat, verwaltet. Die Klaus-Ringwald-Stiftung ist Besitzerin des Gesamtwerkes und sorgt dafür, dass der Bestand zusammenbleibt und als solcher präsentiert wird.
Nach Stehempfang und gemeinsamen Essen im Hotel Rebstock in Schonach wurde die Besuchergruppe von Bürgermeister Jörg Frey begrüßt. Vor Ort zeigte und erklärte er den interessierten Gästen die neue und großzügige Freizeitanlage mit Spielplatz und Gewässer rund um das Haus des Gastes.
Höhepunkt der Exkursion war die anschließende Begrüßung durch den Vorsitzenden der Stiftung Klemens Auberle im Atelier des Künstlers, das dieser schon zu Lebzeiten geplant und errichtet hatte. Ringwald konnte sich in diesem Gebäude in der Abgeschiedenheit der Höhen des Schwarzwaldes frei von störenden Einflüssen voll auf seine Arbeit konzentrieren.
In den folgenden Führungen erfuhren die Besucher u. a. von Oswald Blank viele Einzelheiten über Werk, Beweggründe und Arbeitsweise des Künstlers, der in der Presse oftmals als „Künstler mir Ecken und Kanten“ beschrieben wurde.
Sein Gesamtwerk, mit dem er sich als Bildhauer überwiegend mit Bronze einen Namen gemacht hat umfasst im wesentlichen drei Schwerpunkte.
Schalkhafte Tiergestalten, Skulpturen und Bronzebüsten von deutschen Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kunst und Kirche sowie sakrale Arbeiten im öffentlichen Raum. Seine Skulpturen, Brunnen und Reliefs finden wir in vielen Städten in Süddeutschland.
Beispiele in Baden-Württemberg sind u.a. Münsterbrunnen und Portale des Villinger Münsters, Bronzearbeiten in Hechingen, Bad Dürrheim, Karlsruhe-Durlach, Graben-Neudorf , Mannheim u.a.
Die drei Besuchergruppen erfuhren auch wie viel Satire in den einzelnen Kunstwerken versteckt war. Oft waren es Gesichtszüge von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens -was auch zur Verstimmung von manchem Betroffenen führte- oder von Personen aus dem privaten Bereich.
Die Museumsführer zeigten während des Rundgangs eindrucksvoll an Hand entsprechender Requisiten und Werkzeuge welche Schritte von der Idee bis zu Fertigstellung eines Werkes notwendig waren. Von Gipsabdrücken bis zur fertigen Figur zeigten die Führer die einzelnen Arbeitsschritte u.a. auch in einem Film auf.
Die Besuchergruppe bestaunte fertige Produkte in Form von Büsten sei es von Hermann Prey, Kammersänger Fischer- Diskau, Lothar Späth oder Carlo Schmid. Besonders beeindruckt waren die Besucher von der überlebensgroßen Christusfigur die der Künstler für den Pilgrims Gate der Kathedrale in Canterbury kreiert hatte.
Die Mitglieder unseres Verbandes waren beeindruckt und begeistert über die Vielfalt des künstlerischen Werkes von Ringwald und dessen Präsentation.
Dies brachte auch der Vorsitzende des Regionalverbandes Robert Wölker zum Ausdruck als er sich bei der anschließenden netten Bewirtung beim Vorsitzenden der Stiftung und bei den Führern bedankte.
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Foto: Robert Wölker |